Das Sprechen mit Maske (egal ob FFP2- oder einer OP-Maske) bestimmt derzeit unseren beruflichen und auch privaten Sprechalltag. Dabei wird unser wichtigstes Sprechwerkzeug, der Mund, verdeckt. Das hat Folgen für unsere Verständlichkeit beim Sprechen, aber vor allem auch für unser Wohlbefinden.
Maske hemmt die Kommunikation
Atmung, Stimme und Gesichtsmuskulatur werden beim Sprechen mit Maske deutlich beeinträchtigt. Längeres Sprechen kann somit schnell zur Belastung werden. Unsere Stimme klingt dumpfer, da wichtige Frequenzen nicht übertragen werden. Wir empfinden uns als zu leise, nuschelig und auch nonverbale Ausdrucksmittel der Mimik können nicht genutzt werden.
Verspannungen wahrnehmen und lösen
Schultergürtel und Kiefer neigen prinzipiell zu Verspannungen. Das Sprechen mit Maske fördert diesen Prozess. Achten Sie auf Ihre Haltung beim Sprechen, sie sollte aufrecht, aber flexibel sein. Bewegen und Kreisen Sie ihre Schultern, Kopf und Kiefer um Blockaden zu verhindern und locker zu bleiben. Achten Sie auf einen bequemen Sitz der Maske.
Schleimhäute vor dem Austrocknen schützen
Das Tragen der Maske trocknet die Schleimhäute häufig aus. Achten Sie auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr und regelmäßige Pausen an der frischen Luft. Auch Lutsch Bonbons können zwischenzeitlich Linderung schaffen.
Deutlicher sprechen, aber wie?
Begreifen Sie die Maske nicht als Hindernis, sondern als zusätzlichen Resonanzraum. Statt viel lauter zu sprechen, sollten Sie deutlicher artikulieren. Dabei nutzen Sie vor allem die Beweglichkeit des Kiefers und der Lippen, um Laute noch präziser zu formen. Die Laute T, P, F, Sch und alle Vokale eignen sich dafür besonders. Eine höhere Artikulationsspannung steigert ebenfalls unseren mimischen Ausdruck und somit unsere Präsenz. Halten Sie Blickkontakt und lassen Sie bewusst ihre Emotionen auch über die Augen wirken.
Atmung kontrollieren
Versuchen Sie Ihre Atmung den neuen Gegebenheiten anzupassen. Hektisches Einatmen behindert Ihren Sprechablauf, lässt Sie verkrampfen und führt auch aufgrund des Maskenstoffes zu Atemnot. Atmen Sie durch die Nase ein und versuchen Sie mit reduziertem Sprechtempo etwas Ruhe in Ihr Sprechen zu bringen.
Stimmanstrengung vermeiden
Ihre Stimme braucht unter all den benannten Umständen mehr Zuwendung und Aufmerksamkeit. Beginnen Sie Ihren Tag mit sanften Erwärmungsübungen: Summen „mmmmoooo“, Gähnen, Seufzen und aktivieren Sie Ihre mimische Muskulatur. Lockern Sie Ihre Lippen und massieren Sie Ihre Wangen. Diese Übungen bringen auch über den Tag verteilt Entspannung.
Achten Sie darauf, Ihre Stimme weit vorne im Mund zu spüren (vorderer Stimmsitz) und auf eine gute mittlere Sprechstimmlage.
Wenn Sprechprobleme andauern
Sollten Sie dennoch Missempfindungen und stimmliche Beschwerden entwickeln, wenden Sie sich an Ihren HNO-Arzt / Ärztin. So können Sie organische Erkrankungen ausschließen und gegebenenfalls Unterstützung durch eine funktionelle Stimmübungsbehandlung erfragen. Diese Therapie wird in der logopädischen Praxis von erfahrenen Stimmtherapeuten angeboten.
Wenn Sie Fragen haben oder Hilfe benötigen, können Sie uns gern hier kontaktieren! Wir helfen Ihnen dabei, auch während des Tragens von einer FFP2 oder OP-Maske, sich klar und deutlich ausdrücken zu können.
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